Einführung zu Mitwirkungsphasen

Einführung zu Mitwirkungsphasen

Mit Mitwirkungsphasen die Akzeptanz des Vorhabens Schritt für Schritt messen und das Vorhaben entsprechend justieren

Standardmässig steht in der E-Mitwirkung eine Phase zur Verfügung. Sie haben die Möglichkeit, weitere Phasen hinzuzufügen. Das Anlegen von zusätzlichen Phasen ist zum Beispiel in folgenden Fällen sinnvoll:

  • Ihr Vorhaben dauert über mehrere Jahre und Sie möchten Ihre Anspruchsgruppen in unterschiedlichen Phasen Ihres Projektes unterschiedlich einbeziehen. So können Sie beispielsweise zu Beginn des Vorhabens ein offenes Brainstorming durchführen, in einer zweiten Phase das Leitbild validieren und in einer dritten Phase die öffentliche Mitwirkung durchführen. Sie erhalten dadurch zu Beginn offene Ideen, welche Sie im Verlauf des Vorhabens immer besser konkretisieren können.
  • Sie möchten die Akzeptanz stufenweise aufbauen und dazu unterschiedliche Anspruchsgruppen zu unterschiedlichen Projektphasen in das Vorhaben miteinbeziehen. So können Sie zum Beispiel als Gemeinde eine erste Abstimmung des Leitbildentwurfes innerhalb des Gemeinderates durchführen, in einem zweiten Schritt das Leitbild durch Ortsparteien, Verbände und die kantonale Stelle validieren lassen und im dritten Schritt die breite Bevölkerung miteinbeziehen.

Mit der mehrphasigen Mitwirkung können Sie während dem Vorhaben die Akzeptanz und Einstellung der Anspruchsgruppen zu Ihrem Vorhaben evaluieren und so frühzeitig Justierungen am Vorhaben oder an der Vorhabenskommunikation aufnehmen.


Praxisbeispiel «Verkehrsplanung»

In der Gemeinde Musterswil wird die Verkehrsplanung erarbeitet. In der Projektgruppe ist der Gemeinderat, das Verkehrsplanungsbüro sowie ein erweitertes Expertengremium dabei. Alle Mitglieder der Projektgruppe sind sich einig: Für das komplexe Vorhaben möchten Sie eine hohe Akzeptanz und Planungssicherheit erreichen. Dies geht nur, wenn die verschiedenen Anspruchsgruppen phasengerecht einbezogen werden.

Die Projektgruppe beschliesst, eine mehrphasigen Mitwirkungsprozess mit der E-Mitwirkung durchzuführen, der wie folgt definiert wird:

Phase

Zielgruppe

Beschreibung

1) Bedürfnisse erkennen

Breite Bevölkerung

Die Bevölkerung erfasst auf einer interaktiven Karte verkehrstechnisch gefährliche und sichere Stellen.

2) Leitbild erarbeiten

Projektgruppe

Das Planungsbüro erarbeitet aufgrund der Erkenntnisse ein Verkehrsleitbild mit strategischen Grundsätzen. Die Projektgruppe validiert das Leitbild über eine Zustimmungsmessung zu den strategischen Grundsätzen in der E-Mitwirkung.

3) Verkehrsplanung erarbeiten

Ortsparteien, Verbände, Kantonale Stelle

Das Planungsbüro überarbeitet das Leitbild und erstellt ein Verkehrsplanungskonzept. Die Ortsparteien, Verbände und die kantonale Stelle gelten als Master-Stakeholder und werden zur Beurteilung des Verkehrsplanungskonzeptes per E-Mitwirkung eingeladen.

4) Öffentliche Mitwirkung

Breite Bevölkerung

Nach dem Einpflegen der Rückmeldungen Master-Stakeholder wird das bereinigte Verkehrsplanungskonzept zur öffentlichen Mitwirkung über die E-Mitwirkung bereitgestellt. Die Bevölkerung sowie weitere Anspruchsgruppen können innert 60 Tagen an der gesetzlichen Mitwirkung teilnehmen und Ihre Stellungnahme digitale über die E-Mitwirkung erfassen.

Mitwirkungsphasen in der E-Mitwirkung einrichten

Erfahren Sie hier, wie Sie Phasen in der E-Mitwirkung einrichten.